Deutschland muss die Kriegsbeteiligung der Türkei deutlicher verurteilen

02 october, 2020

Die aserbaidschanischen Streitkräfte setzen, mit Unterstützung der Türkei, ihre militärische Aggression gegen die Bevölkerung von Berg-Karabach unvermindert fort. Die Kampfhandlungen werden zunehmend auf das Territorium Armeniens ausgeweitet. So wurden bereits einige Gebiete Armeniens bombardiert. Es kommen vermehrt F-16-Kampfflugzeuge der türkischen Luftstreitkräfte zum Einsatz, die ein Kampfflugzeug der armenischen Streitkräfte abgeschossen haben. Aserbaidschan setzt zudem Kampfdronen, Panzer, Artillerie, verschiedene Raketenwerfsysteme und weiteres Militärgerät ein.

In den letzten Tagen haben wir zahlreiche Medienberichte gesehen, darunter von Reuters, BBC, The Guardian, The Jerusalem Post, die darauf hinwiesen, dass die Türkei islamistische Söldner aus Syrien nach Aserbaidschan transportiert und sich damit offiziell an der Seite Aserbaidschans am Krieg gegen die Bevölkerung von Berg-Karabach beteiligt. Das ist ein deutlicher Versuch, Terrorismus nach Südkaukasus zu exportieren.

Armenien ist für den FRIEDEN. Hier geht es um die physische Existenz der Bevölkerung von Berg-Karabach. Wir wollen den Friedensprozess wieder aufnehmen, aber wir können nicht zulassen, dass die Türkei ein weiteres Verbrechen gegen die Menschlichkeit unternimmt. Nie wieder Völkermord.

Die Kriegsbeteiligung des NATO-Mitglieds Türkei ist brandgefährlich und kann katastrophale Folgen über die Südkaukasusregion hinaus entfalten.

Einige Länder verurteilten bereits das Vorgehen der Türkei.

Wir appellieren an die Bundesregierung, die Kriegshandlungen der Türkei in Berg-Karabach und in Armenien auf das Schärfste zu verurteilen. Es ist endlich an der Zeit, dass sich die zivilisierte Welt gegen die neo-osmanischen Ambitionen Erdogans stellt.

Derweil spitzt sich in Stepanakert und anderen Regionen Berg-Karabachs die humanitäre Lage weiter zu. Die Hauptstadt Stepanakert, die Bezirke Martakert und Hadrut, sowie ihre angrenzenden Gebiete stehen unter besonders starkem Dauerbeschuss. Zahlreiche Bewohner mussten evakuiert und in Sicherheit gebracht werden. Es sind zivile Opfer zu beklagen.

Vor diesem Hintergrund appelliere ich auch an die deutschen Kirchen und Hilfsorganisationen, das Leid der Menschen in Berg-Karabach zu beachten und sie mit humanitärer Hilfe vor Ort zu unterstützen.

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